Standuhr kaufen oder Defekte finden?
Bei einen renommierten Autohaendler steht ein Volvo schon 14 Monate, der ist jetzt 4 Jahr alt, guter Preis, Werksgarantie abgelaufen... Frage. Was koennen da fuer Standschaeden entstehen, müssen alle Fluessigkeiten erneuert werden? Auch merkwuerdig warum wird der den nicht los? Ist erst 2000. Euro im Preis runtergegangen... Wo ist der Haken?
4 Antworten
Das ist für Autohändler totes Kapital und frisst Standplatz usw., den auch beliebte Autos innehaben könnten. Deswegen ist es normal, dass der Wagen im Preis drastisch reduziert wird, selbst wenn er gepflegt und solide ist.
Volvo ist halt relativ exotisch - und wer einen Volvo will, der kauft den meistens direkt bei einem Volvo-Händler bzw. sucht gezielt dort, nicht aber bei Opel, VW, Ford oder einem Japaner. Deswegen sind Volvo, Saab, Franzosen, Subaru oder ähnliche Automarken dort Standuhren, selbst wenn sie gut sind. Erinnere mich an einen Volvo 480 ES, der beim örtlichen BMW-Händler in meiner Heimat so Mitte der 90er-Jahre über ein Jahr lang rumstand und ständig preisreduziert wurde, bis ich ihn eines Tages auf einem Trailer mit polnischen Kennzeichen sah - der Wagen wurde fast verschenkt, damit er weg war. Dann hatte eine Kollegin Probleme, ihren S60 los zu werden - die hatte am Ende wieder einzig deswegen einen neueren Volvo S60 gekauft, weil außer dem Volvo-Händler niemand an einer Inzahlungnahme des siebenjährigen, scheckheft- und allgemein gepflegten S60 interessiert war.
Thema Standuhren: Ich habe mal am Kauf eines 190er-Mercedes mitgewirkt, der von einem Rentner zwar fortlaufend, aber nur extrem selten genutzt wurde. Der war technisch tot und leider so schlecht, dass er am Ende geschlachtet wurde - allerdings wurde da auch jahrelang nix gemacht.
Ich würde sagen: Hinfahren, ansehen, probefahren, große Inspektion mit ALLEM raushandeln sowie neue Reifen und dann schauen, was geht. Schlecht muss die Kiste nicht sein, aber man muss wissen, dass der Wiederverkauf eines Tages schwierig wird.
Ich hatte mal so eine "Standuhr" gekauft, war ein sehr teures Vergnügen.
Der Händler musste zunächst 3 von 4 Bremssättel sowie durch neue Handbremsseile wieder gangbar machen, weil die Kolben darin festgegammelt waren. Zudem den Klimakompressor und Teil der Leitungen ersetzen, weil die Klimaanlage lange nicht mehr lief und Kompressor und Dichtungen nicht mehr geschmiert bzw. ausgehärtet waren.
Gravierender waren dann nach 1/2 Jahr jedoch massive Elektronikprobleme, weil die Abläufe im Wasserkasten unterhalb der Frontscheibe mit Blättern verstopft waren. Der Wasserkasten lief voll und über und damit auch Wasser in den Innenraum und zerstörte dort mehrere Steuergeräte und ließ Leitungen und Kontakte korrodieren.
Im Endeffekt war letzteres nicht mehr dem Händler nachzuweisen, die Gerichtskosten durfte ich dann auch noch zahlen.
Bedeutet natürlich nicht, dass es hier auch so sein muss und die Kiste nach ordentlicher Durchsicht und Tausch der Flüssigkeiten wieder gut läuft.
Ist er vielleicht als Unfallwagen deklariert, sprich mit Vorschäden? Das hält viele Käufer ab, gerade bei einem noch so jungem Auto. Wenn z.B. nur mal eine neue Tür nötig war, weil der Vorbesitzer einen Pfeiler mitgenommen hat oder einen leichten Auffahrunfall? Der Händler kann den Wagen jedenfalls so nicht als unfallfrei verkaufen. Gibt es Rechnungen oder Fotos dazu?
Keiner sucht einen Volvo bei VW oder umgekehrt. Bei 14 Monaten können über Bremsscheiben angesammelt sein. Vor dem Verkauf sollte eine Durchsicht gemacht werden und neuer TÜV.
Ich denke es wäre einfacher den Defekt zu finden .Ist ja auch letztendlich sinnvoller.