Grundsätzlich reagiert man in dieser Situation überhastet und eventuell unüberlegt. Dennoch schadet es nicht, sich vorab Gedanken zu machen.
Die sicherste Methode allerdings bei Rehen ist es, nicht auszuweichen. Rehe sind "klein genug", sodass deren Körper vom Auto mit der Motorhaube "beschleunigt" beziehungsweise weggeschoben wird. Die Gefahr ist daher klein, dass das Reh unbeschleunigt (mit daher entsprechend heftigem Aufprall) gegen die Windschutzscheibe schlägt und diese eventuell sogar durchbricht.
Bei einem Hirschen sieht das Ganze anders aus: Hier würde die Motorhaube nur die Beine wegschieben, während der Oberkörper nahezu unbeschleunigt bleibt. Man dreht dem Hirsch quasi seitwärts die Beine weg. In der Folge knallt allerdings dann der unbeschleunigte Oberkörper (der Hirsch ist ja auch größer) in die Windschutzscheibe und durchbricht diese. In diesem Fall wäre selbst der Kuss eines Baumes sinnvoller - dann gibt es wenigstens noch die Knautschzone des Motorblockes.
Und noch eine Info bezüglich der KFZ-Versicherung:
Ein Fahrzeug kann bei der Kaskoversicherung Vollkasko- oder Teilkasko-versichert sein.
Die Vollkasko leistet auch bei eigenverschuldeten Unfällen, während die Teilkasko nur bei unvorhersehbaren Naturereignissen zahlt (Hagel, Sturm aber auch Wildunfälle).
Interessant ist nun, dass die KFZ-Versicherung nicht für Schäden am Auto zahlt, wenn das Auto nur Teilkasko-versichert ist und man bei einem erfolgreichen Wild-Ausweichmanöver z.B. einen Leitpfosten umgefahren hat, der die Stoßstange beschädigt hat.
Der Grund: Man kann durch die fehlende Berührung mit dem Wild keinen Wildunfall nachweisen (z.B. durch entsprechende Haare in Karosserie-Spalten), daher kann es genauso gut ein durch Unachtsamkeit entstandener Schaden gewesen sein, der nur bei der Vollkasko mitversichert wäre. Es wird also dann nicht geleistet, oder nur aus Kulanz oder mit Dashcam-Nachweis.